Europas Währungshüter warnen: Die verborgenen Risiken des Gold Booms

Lesezeit: 5 Minuten

Author: Sebastian Nagel, CFA

Das Wichtigste auf einen Blick

Die EZB warnt in ihrem Finanzstabilitätsbericht vor systemischen Risiken durch den stark gehebelten Gold-Derivatemarkt.

Der Großteil des Goldhandels basiert auf Papieransprüchen, nicht auf physischem Besitz – das birgt enorme Risiken bei Lieferengpässen.

In Krisen wächst die Nachfrage nach physischer Auslieferung – ein „Gold-Squeeze“ wie am Nickelmarkt 2022 wird wahrscheinlicher.

Privatanleger können sich schützen, indem sie echtes, physisches Gold kaufen – ohne Hebel, ohne Gegenparteirisiko.


Der Goldpreis eilt von einem Rekordhoch zum nächsten. Für viele ist das ein klares Zeichen: In Zeiten geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit flüchten Anleger in den altbewährten "sicheren Hafen".

Tipp: Unser Artikel Warum Gold in unsicheren Zeiten unverzichtbar ist, fasst die Versicherungseigenschaft von Gold nochmals zusammen.

Doch wenn selbst die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem "Financial Stability Review" eine detaillierte Analyse zu diesem Thema veröffentlicht, sollten wir genauer hinsehen. Denn die EZB ist weniger am Goldpreis selbst interessiert als an den tiefgreifenden Risiken für die Finanzstabilität, die durch den Gold-Boom offengelegt werden. Ihre Analyse ist ein Weckruf, der die Art und Weise, wie wir über Gold als Investment denken, grundlegend verändern sollte.

Das Problem: Wetten ohne ein Fundament aus Gold

Die EZB bestätigt zunächst die traditionelle Rolle von Gold: Es ist keinem Gegenparteirisiko ausgesetzt (es ist niemandes Schuld) und kann nicht beliebig vermehrt werden. In Krisenzeiten steigt daher die Nachfrage. Doch genau hier beginnt das Problem, das die Währungshüter identifizieren. Der Großteil des weltweiten Goldhandels findet nicht mit echten, physischen Barren statt, sondern an den sogenannten Derivatemärkten.

Stellen Sie sich diese Märkte wie ein riesiges Casino vor, das Wetten auf den Goldpreis annimmt. Anstatt physische Barren zu kaufen, schließen Banken, Fonds und andere Finanzinstitutionen hochkomplexe Verträge ab, oft mit enormer Hebelwirkung. Die EZB hebt hier drei kritische Schwachstellen hervor:

  1. Konzentration und Hebel: Wenige große Firmen dominieren diesen Markt und agieren mit viel geliehenem Geld. Das erhöht das Risiko einer Kettenreaktion, sollte es in einem Kettenglied zu Zahlungs- oder Lieferproblemen kommen.

  2. Intransparenz: Ein großer Teil dieser Geschäfte findet "over-the-counter" (OTC) statt, also direkt zwischen zwei Parteien, abseits der öffentlichen Börsen. Das macht es für Regulierer extrem schwierig, die wahren Risiken im System zu überblicken.

  3. Das Risiko der "physischen Lieferung": Das gesamte Papiermarkt-System basiert auf dem Vertrauen, dass nur ein Bruchteil der Anleger jemals die Auslieferung von echtem, physischem Gold verlangen wird. Die EZB stellt jedoch fest, dass genau das in letzter Zeit vermehrt passiert. Investoren wollen nicht mehr nur den Anspruch auf dem Papier, sondern den echten Barren.

Das Inventar an physischem Gold sinkt während die Auslieferungen aufgrund von Derivaten steigen. Laut ECB kann dies zu Stablitätsproblemen am Finanzmarkt führen.

Gold aus Derivaten kommt vermehrt zur physischen Lieferung. Gleichzeitig geht das Inventar in den Lagern nach unten. Dies kann zu einem Short Squeeze führen und im schlimmsten fall Papiergold wertlos machen. Quelle: ECB

Hier liegt die eigentliche Gefahr für die Finanzstabilität: Was passiert, wenn in einer schweren Krise sehr viele Akteure gleichzeitig auf die Auslieferung von physischem Gold bestehen? Wenn die wenigen realen Barren die Flut an Papier-Ansprüchen nicht mehr decken können, droht ein sogenannter "Squeeze". Dies kann zu extremen Preissprüngen, massiven Verlusten durch Nachschussforderungen (Margin Calls) und im schlimmsten Fall zur Insolvenz großer Finanzakteure führen. Die EZB verweist hier explizit auf die schweren Verwerfungen am Nickelmarkt 2022, um zu zeigen, dass dies keine rein theoretische Gefahr ist.

Gold müsste 371584 Dollar kosten, wenn alle Derivate und ETF in physisches Gold getauscht würden. Bei Silber ist der Preis bei 12274 Dollar pro Unze.

Was wäre der Preis von Gold und Silber, wenn alles “Papiergold” im Finanzmarkt ausgeliefert werden müsste?

Die Lösung für Privatanleger: Steigen Sie aus dem Casino aus

Für Sie als Privatanleger, der echte Sicherheit sucht, ist die Botschaft der EZB eindeutig: Die Art und Weise, wie Sie Gold besitzen, ist mindestens genauso wichtig wie die Tatsache, dass Sie es besitzen. Die komplexe und riskante Welt der Gold-Derivate ist ein Spiel für hochspezialisierte Finanzinstitutionen. Die logische und sichere Lösung für Sie besteht darin, dieses Casino komplett zu umgehen.


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Die Antwort lautet: physischer Besitz.

Indem Sie einen echten Goldbarren oder eine echte Goldmünze kaufen, eliminieren Sie alle von der EZB beschriebenen Risiken mit einem Schlag:

  • Kein Gegenparteirisiko: Ihr Gold gehört Ihnen. Sein Wert hängt nicht davon ab, ob eine Bank in London oder eine Börse in New York ihre Versprechen einhalten kann.

  • Keine Hebelwirkung: Sie besitzen einen 1:1-Wert, keine gehebelte Wette.

  • Vollkommene Transparenz: Sie wissen genau, was Sie besitzen und wo es ist.

Sie haben zwei bewährte Möglichkeiten für den physischen Besitz:

  1. Lagerung zu Hause: Für kleinere Mengen ist dies die Option der ultimativen Souveränität. Sie haben jederzeit direkten Zugriff. Dies erfordert jedoch ein durchdachtes Sicherheitskonzept und eine adäquate Versicherung.

  2. Professionelle Wertlagerung: Für größere Werte oder für maximale Sicherheit können Sie Ihr Gold bei einem spezialisierten Anbieter in einem Hochsicherheitstresor lagern. Wichtig ist hier, auf eine "segregierte" oder "allokierte" Lagerung zu bestehen, bei der Ihre Barren individuell auf Ihren Namen verwahrt werden und jederzeit Ihr Eigentum bleiben, völlig getrennt vom Vermögen des Lageranbieters. Lesen Sie mehr zum Thema Edelmetalldepots und Wertelager.


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Die Analyse der EZB ist ein seltener Einblick in die Denkweise unserer Währungshüter. Sie zeigt, dass der Gold-Boom mehr ist als nur eine Preisbewegung – er ist ein Stresstest für die verborgene Infrastruktur unseres Finanzsystems. Während die EZB über regulatorische Maßnahmen nachdenkt, um das System zu stabilisieren, können Sie als Privatanleger die einfachste und sicherste Lösung für sich selbst umsetzen: Investieren Sie in physisches Gold. Damit besitzen Sie nicht nur einen Anspruch auf einen Wert, sondern den Wert selbst.


Quellen

Habib, M. M., Blicke, O. S., Siciliano, E., & Wendelborn, J. (2025, Mai). What does the record price of gold tell us about risk perceptions in financial markets? Veröffentlicht als Teil des Financial Stability Review. Europäische Zentralbank (EZB).


Hinweis:

Alle zur Verfügung gestellten Informationen (alle Ideen, Meinungen, Ansichten, Annahmen, Kommentare, Hinweise etc.) sind meine persönliche Meinung und dienen allein der Bildung und der Unterhaltung. Sie sind nicht als persönliche Anlageberatung zu verstehen.

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